Osterwald und Namibia haben eine Gemeinsamkeit. Beide waren Produktionsstandorte der Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde am 6. April 1900 als Deutsche Kolonialgesellschaft mit Sitz in Berlin gegründet. Der Zweck der Gesellschaft bestand in der Ausbeutung eines Kupfervorkommens im damaligen deutschen Schutzgebiet Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Dazu gehörten auch der Bau und der Betrieb einer 600 Kilometer langen Eisenbahnlinie von dem Minengebiet bis zu einem Hafen an der Atlantikküste. Das Kupfervorkommen lag im Otavi-Bergland im Nordosten des Landes.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland seine Kolonien aufgeben. Trotz der dadurch entstandenen schwierigen politischen Verhältnisse bestand die Otavi-Gesellschaft fort und behielt bis zur Umwandlung in die Otavi Minen AG im Jahr 1976 offiziell den Status einer Kolonialgesellschaft.

Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Otavi-Gesellschaft am Osterwald begannen 1948. Ein Jahr zuvor hatte Bergrat Eberhard Mauve hier die Mauveschen Kohlen- und Tonwerke GmbH gegründet. Er pachtete den Hüttenstollen und förderte dort Kohle und später Ton. Im Jahr 1953 endete die Kohleförderung und 1954 auch die untertägige Tongewinnung am Osterwald, da sich beides nicht mehr rentierte.

Anfang 1948 hatte Otavi eine Beteiligung an den Mauveschen Kohle- und Tonwerken erworben, in erster Linie aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Wealden-Schiefertone, die viele Ziegeleien im Bergvorland um Stadthagen, Hannover und Braunschweig verarbeiteten. 1951 übernahm Otavi die Mehrheit am Kapital und auch die Leitung der Firma. Eine intensive Untersuchung der Lagerstätte wies umfangreiche Vorkommen von Schiefertonen nach, die eine Förderung für mehrere Jahrzehnte garantierten.

Die Firma änderte den Namen in Schiefertonwerke Osterwald GmbH und begann im Oktober 1953 mit der Tongewinnung aus einem Tagebau. Ein Teil der geförderten Schiefertone ging an Ziegeleien, der andere Teil wurde vor Ort zu Schamotten gebrannt. Im darauffolgenden Jahr beschloss das Unternehmen, direkt neben der Lagerstätte ein keramisches Werk zu errichten. Die Osterwalder Schiefertone haben einen geringen Eisengehalt und eignen sich besonders für die Herstellung von Ziegelsteinen aller Art. 1955 belief sich der Absatz schon auf 36.653 Tonnen Schiefertone, 1.855 Tonnen Schieferschamotte und 219 Tonnen Steinkohle, die beim Abbau des Schiefertons anfiel. Im selben Jahr übernahm Otavi die restlichen Anteile der ehemals Mauveschen Kohle- und Tonwerken.

Otavi-Tagebau und Keramisches Werk im Osterwald

Erfolgte der Abbau des Tons anfangs noch von Hand, kamen bald Bagger und Planierraupen zum Einsatz und die Förderung wuchs stetig an. Bis Anfang der 1980er Jahre blieb der Absatz der Schiefertonwerke zumindest zufriedenstellend.

Auch das keramische Werk konnte seine Produktion über längere Zeit hinweg steigern; in den 1960er Jahren, mit dem Rückgang der Baukonjunktur, brach der Absatz der Ziegelsteine ein. Im Jahr 1967 brachte Otavi ein keramisches Rauchabzugsrohr auf den Markt, das aufgrund seiner Qualität schnell viele Abnehmer fand. Schon 1971 machten die Rauchabzugsrohre mehr als zwei Drittel der Gesamtproduktion aus. Ab 1973 stellte das Baustoffwerk in Elze die Ummantelungen für die in Osterwald produzierten Rauchabzugsrohre her. Starke Umsatzrückgänge führten Ende der 1980er Jahre zunächst zu Kurzarbeit in den Wintermonaten und 1991 schließlich zum der Verkauf der Werke in Osterwald und Elze an die Firma Wienerberger. Diese produzierte nun vier Monate im Jahr in Osterwald und acht Monate in Elze. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts nahm die Auslastung der Werke weiter, ab sodass im April 2003 das endgültige Aus für die verbliebenen 13 Mitarbeiter kam.

Ziegelherstellung im Otavi-Werk

Es folgten Verhandlungen über einen Standort in der Hemmendorfer Gemarkung, die dazu führten, dass die Hemmendorfer 1774 ein 30 Morgen großes Gelände an die zu errichtende herrschaftliche Fensterglashütte abtraten. Im Februar 1775 verpachtete die Landesherrschaft das Gelände an den Hüttenschreiber Thomas Ziesich. Dieser erbaute zwei Fabrikationsgebäude sowie acht Wohnhäuser und nahm die Produktion auf. Seine Bemühungen blieben jedoch erfolglos, die Herstellung des begehrten Fensterglases gelang ihm nicht. Am 9. Januar 1776 ordnete die kurfürstliche Kammer die Einstellung des Betriebes an, der danach für einige Jahre ruhte. Nach entsprechendem Umbau begann 1784 dort die Fertigung von Ziegeln. Auch Wasserleitungsrohre aus Ton stellte die Ziegelei her. 1879 ging die Ziegelei in Konkurs.

Die Geschichte der Tonverarbeitung am Osterwald beginnt aber nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern wesentlich früher. Die landesherrliche Verwaltung des Kurfürstentums Hannover kam 1767 zu dem Schluss, dass die Einrichtung einer Fensterglashütte mit großen wirtschaftlichen Vorteilen für das Land verbunden sei. Da es eine solche Hütte bislang nicht gebe, müsse Fensterglas im Ausland teuer eingekauft werden. Es folgten Verhandlungen über einen Standort in der Hemmendorfer Gemarkung, die dazu führten, dass die Hemmendorfer 1774 ein 30 Morgen großes Gelände an die zu errichtende herrschaftliche Fensterglashütte abtraten. Im Februar 1775 verpachtete die Landesherrschaft das Gelände an den Hüttenschreiber Thomas Ziesich. Dieser erbaute zwei Fabrikationsgebäude sowie acht Wohnhäuser und nahm die Produktion auf. Seine Bemühungen blieben jedoch erfolglos, die Herstellung des begehrten Fensterglases gelang ihm nicht. Am 9. Januar 1776 ordnete die kurfürstliche Kammer die Einstellung des Betriebes an, der danach für einige Jahre ruhte. Nach entsprechendem Umbau begann 1784 dort die Fertigung von Ziegeln. Auch Wasserleitungsrohre aus Ton stellte die Ziegelei her. 1879 ging die Ziegelei in Konkurs.

Zeichnung der zur Ziegelei umgebauten Fensterglashütte